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Beim Shelly pro 3EM ist die Spannungsversorgung des Geräts wesentlich verbessert worden: Es wird ausschließlich über Klemme C gespeist; die beim Shelly 3EM vorhandene Drehstrom-Einweggleichrichtung ist entfallen.
Dennoch kann auch ein Shelly pro 3EM völlig zerstört werden:
Das Schadensbild zeigt Schäden durch einen Lichtbogen vom Netzteil ausgehend bis zur LAN-Buchse.
Der Weg des Lichtbogens endet am Massebügel der LAN-Buchse. Es davon auszugehen, daß der Lichtbogen zwischen diesen beiden Punkte brannte (Der Metallkragen der LAN-Buchse ist gewöhnlich über STP-Patchkabel geerdet).
Auf der Netzteil-Subleiterplatte sind der VDR und der Sicherungswiderstand beschädigt.
Insbesondere der Sicherungswiderstand zeigt typische Spuren eines nicht bestimmungsgemäßen Ansprechens: Die Kohleschicht ist vollständig verbrannt.
Eine Hypothese des Schadensverlaufs: Wegen einer Überspannung, entstanden durch (a) falsche Verdrahtung (zwei Außenleiter an Klemme C und N) oder (b) Sternpunktverschiebung ist der VDR zum Ansprechen gebracht worden. Der VDR wird schlagartig niederohmig, um die Überspannung abzuleiten. Jetzt sollte der Sicherungswiderstand ansprechen und abschalten. Leider ist wohl am Sicherungswiderstand ein Brand entstanden, der die gesamte Kohleschicht verdampft hat und ionisierende Gase ins Innere des Schelly entlassen hat. Weil der VDR damit weiterhin an der vollen Überspannung (bis 420V) lag, ist dieser ebenfalls geplatzt und hat seinen Anteil an Brandgasen beigesteuert. Das dadurch entstehende Lichtbogen-Plasma brannte zwischen dem Eintritt der Überspannung (Klemme C bzw. N) und dem Metallkragen der LAN-Buchse. Dabei wurde die komplette Elektronik des Shelly zerstört. Ein Indiz für eine Zerstörung der Elektronik ist durch einfache Spannungsmessung an der Stützbatterie möglich: Ist die Batterie komplett entleert, kann die Elektronik auf den Müll…
Wie wäre solchen Schäden vorzubeugen? Wenn man mich fragen würde:
1. Klemme C und N verwechslungssicher gestalten. Zum Beispiel durch eine unterschiedliche Farbe der Klemme N (blau)!
2. Einsatz einer Picofuse an Stelle des Sicherungswiderstands. IMHO haben Picofuses ein definierteres Abschaltverhalten, als Sicherungswiderstände. Kosten leider etwas mehr…
3. Überziehen des Sicherungswiderstands bzw. der Picofuse und des VDR mit flammhemmendem Schrumpfschlauch. Dies würde das Auftreten eines Lichtbogen-Plasmas mit den gezeigten Auswirkungen eindämmen.
4. Abkleben der Lötpunkte der kleinen Subleiterplatte mit den Klemmen A und B mit einer Kapton-Folie. Damit wird die Gefahr des Entstehens eines Lichtbogens zwischen den beiden Leiterplatten vermindert.
Aber mich fragt ja keiner…
Ganz im Ernst: Weshalb sollte der Hersteller mittels Mehraufwand einen Totalschaden verhindern und eine Reparierbarkeit ermöglichen, wenn keine Stelle da ist, die diese Reparatur ausführen soll/kann? Daher ist es so, wie es ist. Allerdings sollte der Gedanke eines weiterführenden Brandes bei solchen Fehlerketten nicht aus dem Auge verloren werden.
Meint: Thomas