Ein negativer Messwert trotz abgeschalteter Sicherung

  • Hallo,

    ich habe heute einen zweiten brandneuen 3EM zur Verbrauchsmessung des E-Herds in Betrieb genommen. Der erste 3EM misst den Gesamtverbrauch und läuft seit einigen Monaten problemslos.

    Das Problem nun bei dem neuen Gerät: Phasen A und C sind ok. Phase B zeigt im ausgeschaltetem Zustand und selbst im ausgesicherten Zustand des Herdes dauernd einen negativen Wert an.

    Zuerst waren es ca -60 W, nach einem Werksreset -- ohne dass ich an der Verkabelung nochmal etwas geändert hätte -- waren es dann auf einmal -13 W (siehe Screenshot).

    Schalte ich den Herd ein, wird der Wert auf Phase B positiv und zeigt auch den Verbrauch an. Schalte ich wieder alles aus, gehen Phasen A und C auf 0 W und B wieder auf -13 W

    Die Zuordnung der Phasen habe ich mit einem Messgerät überprüft, die Zuordnung der Anschlüsse A, B und C, sowie die Richtung der Klemmen passen ebenfalls.

    Ich wollte auch noch mal eine andere Firmware als die aktuelle ausprobieren, aber in der Filebase gibt es momentan für den 3EM nix...

    Hat jemand eine Idee, was hier falsch sein könnte?


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  • Ein Screenshot im Zustand "Sicherung Phase B aus" würde mich noch interessieren! Und ein Foto, wie die Stromzangen installiert sind.

    „Habt Geduld. Alle Dinge sind schwierig, bevor sie einfach werden!“ (aus Frankreich)

    „Nothing in life is to be feared, it is only to be understood.“ (Marie Curie, 1867-1934)

    „Es reicht nicht“, rief Schiller, „Gedankenfreiheit zu fordern, man muß auch denken können, sonst fordert man Gedankenlosigkeitsfreiheit und die ist die Freiheit zur Dummheit, welche wiederum die schlimmste Unfreiheit überhaupt ist!“
    (Aus „Besuch aus Weimar“ von Gert Heidenreich, Schriftsteller, *1944 in Eberswalde)

  • Hi,

    bei obigem Screenshot waren alle drei Phasen ausgesichert, sichere ich nur Phase B aus und lasse A und C drinnen, sieht es genauso aus.

    Anbei noch ein Foto von meinem Testaufbau. Die Zangen sind am Ausgang der Sicherungen angebracht, Die Phasen A ,B und C beider 3 EMs sind über die letzten drei Sicherungen separat angeschlossen.

  • Danke für das Foto des Testaufbaus! Ich glaube darauf zu erkennen, daß der Ort, an dem die Stromzangen befestigt sind, nicht mit den Abgriffen der Phasenspannungen übereinstimmen. Obwohl bei den Spannungsabgriffen ja „nur“ die Phase zu den Stromzangen passen muß, könnte hier eine mögliche Fehlerquelle versteckt sein. Überdies werden die Spannungen an einer anderen Sicherungsschiene abgegriffen!

    Zum Screenshot: Beim geposteten Screenshot war die inkriminierte Phase B eingeschaltet, wie man deutlich an der angezeigten Phasenspannung erkennen kann. Daher kann der Screenshot bei ausgeschalteter Sicherung für Phase nicht genauso aussehen!

    Zum Inhalt des Screenshots selbst: Wir können erkennen, daß in der aktuellen Firmware eine gewisse „Fehlerunterdrückung“ realisiert wurde: Phase A weist einen geringen Strom (0,1A) aus, mit einem Powerfaktor von 0,35. Dabei kann es sich um Entstörglieder des E-Herdes handeln, die solche Blindleistungen hervorrufen. Die Firmware blendet dies aus und gibt 0W an. Ebenso bei Phase C. Bei Phase B ist das anders: Hier ist der Strom gleichfalls sehr gering - aber der Powerfaktor nahe zu Eins, allerdings negativ = Energieerzeugung. Hatte im Stillen erwartet, daß die Stromzangen wie die Orgelpfeifen ausgerichtet sind, wodurch eine Verkoppelung der Induktivitäten erklärbar gewesen wäre. Dem ist jedoch nicht so…

    Ich würde vorschlagen, die Phasenspannungen am Ort der Strommessung abzugreifen und zu prüfen, ob sich an dem eigenartigen Ergebnis der Phase B etwas ändert. Zumindest ließe sich dann Strom und Spannung der Phase B mit EINEM Handgriff abschalten…

    Nachtrag: Die Leitungssicherungen enthalten elektromagnetische Komponenten zur Strommessung und zum Auslösen bei Überstrom. Die Felder dieser Spulen können die Stromzangen u.U. beeinflussen! Eine Veränderung der Lage der Stromzangen könnte möglicherweise andere Messwerte ergeben!

    Nachtrag 2: Das Aufwickeln der Zuleitungen der Stromzangen hat Auswirkungen auf die Anzeige von kleinen Strömen! Es ist zu empfehlen, die Zuleitungen ganz abzuwickeln! Leider sind die Zuleitungen nur schwer zu kürzen…

    Nachtrag 3: Die Verwendung von drei braunen Strippen zum Abgriff der Phasenspannungen ist genial! Habe mir eben die Augen aus dem Kopf geschaut, als ich versuchte, eine mögliche Vertauschung der Phasen auszukundschaften…

    Nachtrag 4: Der Grothe-Klingeltrafo in enger räumlicher Nähe zu den Stromzangen will mir garnicht gefallen…

    (Hinweis: Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten!)

    „Habt Geduld. Alle Dinge sind schwierig, bevor sie einfach werden!“ (aus Frankreich)

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    (Aus „Besuch aus Weimar“ von Gert Heidenreich, Schriftsteller, *1944 in Eberswalde)

    3 Mal editiert, zuletzt von thgoebel (10. Dezember 2021 um 18:49)

  • Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort! DIe Kabel der Zangen habe ich nur für das Foto wieder aufgewickelt, damit man das ganze ein bißchen besser erkennen kann. Was die Zuordnung der Anschlüsse betrifft, die ist in Ordnung - das habe ich mehrmals überprüft, man sieht es aufm Foto nur ein bißchen schlecht.

    Am Verbraucher messen ist eher unpraktisch - da müsste ich den Herd ausbauen. Aber ich werde morgen mal die Leitungen von den Sicherungen heraus verlängern und die Zangen außerhalb der Verteilung anbringen. Könnte schon gut sein, daß da irgenwas rein spukt - geht ja doch etwas enger zu.

    Ich bin auf alle Fälle zuversichtlich, das Mysterium zu lüften...

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