Automatise4life
So ich versuche einmal die für solche Kühldeckensteuerungen üblichen Funktionalitäten zu beschreiben. Die kursiv gekennzeichneten Texte habe ich aus deinem Beitrag zitiert.
…. Momentan ist es so, dass bei Schalterstellung "Hand" 24/7 Wasser durch die Grundwasserleitung fließt und die Decke wohl funktioniert (es wird kühler) …
Eine längere Handsteuerung kann für deine Kühldecke inkl. Rohrleitungen und Wände kritisch werden, wenn deine Kühldecken-VL-Temperatur dauern zu niedrig ist (zB. <15°C). Je nach Feuchtegehalt der Raumluft kann es zu Kondensatbildung z.B. an Rohrleitungen, Kühldecke und Bauwerk kommen. Zum Testen in Ordnung, aber keine Dauerbetriebslösung. Im Automatikbetrieb kommt sicherlich die Freigabelogik der beiden Pumpen sowie die Regelventilansteuerung aus dem Excel20-Regler über den Relaiskontakt K2.
…. Und Offtopic zu Offtopic: Findet ihr es nicht seltsam, dass in der Grundwasserleitung, wenn kein Wasser fließt, Luft vorhanden ist? MMn müsste ein geschlossenes System, das auf beiden Seiten im Wasser steckt, immer luftfrei sein. Von bisher 4 Wärmepumpenfirmen wusste aber keine eine Antwort. …
Eine Grundwasserpumpenanlage ist kein geschlossenes System. Die Pumpe selbst ist selbstansaugend und je Ausführung im Brunnenschacht montiert. oder als Kreispumpe im Gebäude montiert. Egal welche Variante, am Ansaugrohr der Pumpe ist in der Regel ein Rückschlagventil / Rückschlagklappe montiert, die bei Pumpenstillstand verhindert, dass die Pumpendruckseite leer läuft. Damit wird Trockenlauf beim Pumpenstart vermieden bzw. reduziert. Solche Systeme sind nie „luftfrei“.
Der im Schema eingezeichnete Wärmetauscher ist als Systemtrenner verbaut. Auf der Primärseite sind die Anschlüsse der Grundwasseranlage, auf der Sekundärseite sind die Anschlüsse der Kühldeckenverrohrung. Die Sekundärseite ist hier ein geschlossenes System. Der Druckausgleich erfolgt mittels Ausdehnungsgefäß in der Regel in der RL-Leitung.
… Außerdem gibt es da ein Mischventil (wenn ich Schaltplan und K4 richtig deute, dann ist das auf manuell eingestellt) und einen Temperatursensor, ich schätze der Taupunktsensor ist aber irgendwo in der / nahe der Kühldecke. …
So wie ich es sehe hat das Regelventil zwei Funktionen:
- Leistungsregelung mittels 0-10V Ansteuerung aus der Excel20-Einheit
- Zwangsschaltung (über Taupunktwächter) über rückfallverzögertem Zeitgliedkontakt K4
Eine detaillierte Funktionsbeschreibung iohne Kenntnis der Programmierung ist hier nicht möglich.
Der Taupunktwächter wird in der CL-Rohrleitung zum VL-Kühlregister montiert sein. Oftmals direkt am Raumeintritte des ersten KD-Segels, manchmal auch in einem zugänglichen Vorraum. Bei Kondensatbildung wird üblicherweise das Regelventil geschlossen und beide Pumpen abgeschaltet.
Komfortablere Lösungen können aber auch sein, dass nur die Grundwasserpumpe abschaltet und das Regelventil schließt. Die Kühldeckenpumpe bleibt in Betrieb um durch erwärmen des Kühldeckenkreises das Kondensieren der Leitungen bzw. Kühldecke zu unterbinden. Erfolgt keine Trocknung wird mittels Zeitglied auch die Kühldeckenpumpe verriegelt. Eine Widereinschaltung der Anlage erfolgt dann erst wieder, wenn der Taupunktwächter eine trockene Leitung detektiert.
Die Kühldeckenvorregelung erfolgt üblicherweise als gleitender VL-Temperaturregelkreis mit Minimal- und Maximalbegrenzung der VL-Temperatur mittels Temperaturfühler (nach Regelventil + Kühldeckenpumpe. Die Mindest-VL-Temperatur stellt sicher dass sich bei der Wunsch-Raumtemperatur im Normalfall kein Kondensat entsteht. Der Raumfühler verschiebt je nach Raumtemperatur-Sollwertabweichung innerhalb der VL-Min.-Max-Grenzen die die Kühldecken-Vorlauftemperatur. Im Raumgerät ist ja auch ein Feuchtegeber platziert, der bei zu hoher Raumfeuchte die Maximale VL-Temperatur gleitend begrenzt um bei zu feuchter Raumluft ein Betauen der Kühldeckenverrohrung und Kühldecke unterbinden soll um zu vermeiden, das der Taupunktwächter die Anlage abschaltet. Ob diese Schiebe-Funktion im Excel20 bereits auf „Absolutfeuchte oder Taupunkttemperatur“ umgerechnet wird und damit ein betriebssicheres Kühlen besteht oder ob im Regler manuell die üblichen Werte von Raumtemperatur und Relativer Feuchte vorzugeben sind kann man nur mit Kenntnis der Programmlogik definieren. Ich vermute aber, dass letzteres umgesetzt wurde. Die zugehörigen Werte nimmt man aus dem HX-Diagramm. http://www.bosy-online.de/hx-diag.pdf
Zur Honeywellsteuerung kann ich Dir nichts schreiben. So wie ich aber die „alten“Excel-Produkte“ kenne, sind bei einem Batteriedefekt die Konfiguration und Parameterwerte gelöscht.
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen. Bei Fragen einfach melden.
Gruß Michael