Das ist eine sehr gute Beobachtung, die mich an die Frühausfälle der Ackermann Euracom 18x TK-Anlagen in den neunziger Jahren erinnert: Die Anlagen fielen reihenweise mit defekten Elkos aus. Weil der Elko direkt neben einem Lastwiderstand platziert war, vermutete man eine äußere Aufheizung des Elkos durch Strahlungswärme. Bastler verlegten den Lastwiderstand an eine andere Stelle - ohne nachhaltigen Erfolg! Bis ein findiger Forennutzer den Schaltungsteil unter die Lupe nahm: Der Elko wurde durch eine Diode (1N4005) aus der 48kHz Wechselspannung des Netzteils gespeist. Ein Oszillogramm zeigte deutlich, daß der Elko mit negativen Impulsen beaufschlagt wurde, die wegen der Ladungsausräumzeit in der Diode entstanden. Ein Austausch der Diode gegen eine schnelle Avalanche-Diode beseitigte die Ausfälle endgültig. Eine solche, modifizierte TK-Anlage läuft noch heute anstandslos in meinem Haus…
Bei Netzfrequenz halte ich jedoch den negativen Effekt für marginal: War es bei dem Schaltnetzteil der Euracom eine Impulsstrom mit steilen Flanken, so sind es bei den Shellies zwar Stromimpulse (auf dem Scheitel der Netzspannung), mit denen der Ladeelko aufgefüllt wird - die Flanken sind jedoch relativ flach.
Allerdings gibt es Fälle, in denen Shellies ständig ausfallen: Bauteile im Netzteil (die besagte Diode und der IC des primären Step-Down-Converters) sind nach 2 bis 3 Monaten defekt. In diesen Fällen half der Austausch der „A7“ Diode gegen eine UF4007 (Avalanche-Typ) nachhaltig: Die Ausfälle blieben aus. Transiente Überspannungen waren vermutlich der Auslöser, die die Standard-Diode mit steilen negativen Impulsen überforderten.
Der Preisunterschied zwischen einer A7 und einer F7 ist übrigens marginal…
Bei Gelegenheit werde ich mal einen solchen Vergleichstest machen. Es muß ja kein 3EM sein, ein üblicher Shelly plus 1 genügt…