Beiträge von thgoebel

    Nur für die Vollständigkeit: das gilt bei Anschluss an 12V Gleichstrom.

    Nein, Euer Ehren, das gilt für alle Stromversorgungsarten! Auch für 230V AC. Der Kondensator wird nämlich von den 3V DC aus dem Shelly aufgeladen (und bei Betätigung des Tasters entladen). Mit höheren Spannungen gerät er nicht in Berührung...

    Erkenntnis nach Nachdenken und Ausprobieren: Ein 47müF Elko, Pluspol an Klemme SW/INx, Minuspol an Klemme L, Taster (NO) an SW/INx und L, verlängert den Schaltimpuls auf etwa 5 sek. Sorgfältige Bastler legen noch einen Widerstand von rd. 10 Ohm in Serie zum Taster, um die Kontakte vor dem Entladestrom des Kondensators zu schützen.

    Kleinerer Kapazitätswert führt zu kürzeren Schaltzeiten. Die Spannungsbelastbarkeit des Elko muß nicht größer als 6,3V sein.

    Sicherheitshinweis: Handelsübliche Elkos haben einen Aluminiumbecher, der insbesondere an der den Anschlussdrähten entgegengesetzten Seite in der Regel nicht isoliert ist. Betreibt man eine solche „Bastelei“ an 230V AC, so ist der Becher des Elkos mit einer Phase (L) verbunden. Daher MUSS der Elko in einem solchen Anwendungsfall mittels Schrumpfschlauch oder anderen geeigneten Maßnahmen gegen Berührung geschützt werden.

    Der Kondensator wird über einen Taster aufgeladen und braucht dann eine Sekunde zum entladen und simuliert dadurch den Long Push.

    walta

    Im Prinzip geht das. Man muß jedoch umdenken: Ein Strom zwischen 16 und 40 mikroA, der AUS dem Schalteingang nach Klemme L fließt, löst den Schaltvorgang aus! Ohne heftiger nachgedacht zu haben, sehe ich da außer dem Kondensator auch noch einen Transistor...

    DIYROLLY: Danke für den Hinweis auf Deine Recherchen! Kannte diese Berichte durchaus, denn eine Veröffentlichung „alter Kamellen“ in diesem Forum wäre nicht zielführend. Allerdings schien mir die Methodik des Schaltens der Steuereingänge beim Shelly 1 und i3 nicht klar genug dargestellt. Deshalb meine Zusätze...

    An alle anderen Shelly-Freunde: Danke, daß ihr soweit gefolgt seid! Es mag für viele unverständlich bleiben, wenn ich mich mit dem Innenleben der Shellies beschäftige. M.E. kann man jedoch die Funktion erst dann vollständig verstehen, wenn man die Schaltung durchschaut. Das mag dann auch die Fehlersuche erleichtern...

    Etwas enttäuscht bin ich, weil noch niemand die Frage gestellt hat, wieso (z.B.) ein i3 funktioniert, wenn er falsch angeschlossen ist: Wenn der manuelle Schalter/Taster nicht SW/INx nach L kurzschliesst, sondern nach N (über die Versorgungsspannung!) schließt! In diesem Fall kommen die beiden, in Serie geschalteten Dioden zum Zuge:

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    In die Skizze sehen wir die negative Halbwelle der Versorgungsspannung, die über den 47k-Widerstand und die beiden Dioden einen Stromfluß generiert. Außer der Erwärmung des Widerstands hat das auch zur Folge, daß die beiden Dioden leitend werden. Dabei wird auch die Basis des Schalttransistors auf Massepotential gezogen - der Shelly schaltet.

    Kurze Zeit später folgt jedoch die positive Halbwelle der Versorgungsspannung: Die Dioden sperren, die Basis des Schalttransistors erhält wieder positives Potential, der Shelly schaltet aus. Beide Zustände wechseln im 50 Hz-Rhythmus. In der Logikschaltung des ESPxxxx gibt es wohl eine Integrier-Mimik, die dieses Wechselspiel als „Schalter geschlossen“ interpretiert. Hätte man eine andere Auswertelogik implementiert, die einen Schluß des Schalters für mindestens 100ms voraussetzt, hätte ein falsch angeschlossener i3 nicht funktioniert - die Fehlersuche hätte den Schaltungsfehler aufgedeckt, die dauerhafte Überhitzung wäre unterblieben...

    Bleibt noch ein Nachtrag: Die Schaltschwelle. Messungen an einem Shelly 1 ergaben, daß bei einem Stromfluß größer/gleich 16 Mikroampère noch sicher am SW-Eingang geschaltet wird. Das entspricht einem Widerstand von 95kOhm zwischen den Klemmen SW und L. Für den Shelly i3 sollte Gleiches gelten.

    Damit ergibt sich eine neue Anwendung: Flüssigkeitsstand-Überwachung. Herkömmliche Pegelstandsüberwacher sprechen (einstellbar) zwischen 15 ... 25 kOhm zwischen den Fühlerelektroden an. Shelly 1 und i3 (u.ä.) taugen dazu somit auch. Natürlich muß mit (sicherer) Kleinspannung gespeist werden (12V DC beim Shelly 1, 24V DC beim i3). Klemme L wird zweckmäßigerweise geerdet und führt zur einen Überwachungselektrode, Klemme SW bzw. INx wird an die zweite Elektrode angeschlossen. Mit einem i3 sind Max.- und Min.-Pegel-Überwachungen realisierbar. Folgerichtig auch Leckmelder-Anwendungen...

    ...habe eben einen Shelly 1 am Eingang SW gemessen und die Schaltungsteile unter der Lupe betrachtet: M.E. (weil die Aufnahme der Schaltung hier noch kniffliger ist, als beim i3) ist die Eingangsbeschaltung identisch zu der des i3. Auch die Spannungs- und Stromwerte (2,7V bis 3V, 34 mikroA) sind gleich. Daher gelten alle Schlußfolgerungen für die IN-Eingänge des i3 auch für den SW-Eingang des Shelly 1: Eingangsspannungen sind irrelevant, gesteuert wird mit (Gleich-)Strom, der aus dem Schalt-Eingang nach Klemme L fließt. Sozusagen „Aktiv-L“ 8)

    Tatsächlich reagieren die Eingänge des i3 nicht auf anliegende Spannungen: Wie denn auch? Bei positiven Spannungen sperrt die Diode am Eingang; bei negativen leiten beide Dioden gegen das Bezugspotential (L) ab. Nein, der i3 reagiert auf Strom, der AUS dem Eingang gegen L fließt! (Muß mir doch nochmals den SW-Eingang eines Shelly 1 ansehen...)

    Immer, wenn ich einen neuen Shelly in die Hände kriege, muß ich ihn öffnen und nachschauen, wie er funktioniert. Heute bekam ich einen Shelly i3...

    Die Eingangsbeschaltung interessierte mich besonders:

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    An jeder der 3 „IN“-Strippen liegt (wenn der i3 in Betrieb ist) ein Potential von 2,7 bis 3V gegen „L“ (das ist die rote Strippe) an. Schließt man den Stromkreis, fließen 34 Mikro-Ampère. Das ist nicht viel...

    Dabei ist es unwesentlich, wie der i3 gespeist wird: Habe die gleichen Werte mit 24V DC und mit 230V AC gemessen und zur Sicherheit oszillographiert (natürlich mit Schutztrafo!).

    Eine Betrachtung der Verlustleistung über den 47kOhm-Widerständen bei Betrieb mit 230V AC über Schalter gibt es ja bereits in diesem Thread. Da muß ich nichts hinzufügen.

    Als Schaltregler hat Allterco einen anderen Typ, als bei den Aktoren-Shellies gewählt: Beim i3 braucht es ja keine 12V DC, weil keine Relais versorgt werden müssen. Aber die Eingangsbeschaltung des Buck-Converters kommt uns bekannt vor...

    (Dies nur für diejenigen, die es interessiert...)

    Das Problem ist wohl, daß das 12V-Netzteil im Spiegelschrank, was mit dem manuellen Schalter geschaltet wird, ohne Belastung betrieben wird: Die dort ursprünglich beschaltete LED wurde ja durch den SW-Eingang des Shelly ersetzt - und der hat einen hohen Innenwiderstand! Beim Ausschalten des Netzteils (was offensichtlich auf der 230V-Seite erfolgt) ist der Ladeelko des schrankeigenen Netzteils noch gut gefüllt - die Ausgangsspannung nimmt wegen des Innenwiderstands an SW nur sehr langsam ab. Daher dauert es so lange, bis der Shelly merkt, daß er ausschalten soll. Abhilfe: Einen Widerstand von etwa 200 Ohm, 0,8W am Ausgang des Schrank-Netzteils anschalten. Möglicherweise muß der Widerstandswert noch verkleinert werden - dann bitte auf ausreichende Belastbarkeit des Widerstands achten! 2W sind bei Werten zwischen 50 und 100 Ohm nicht verkehrt...

    Wenn ich den TE korrekt verstanden habe, möchte er ein Schütz einsparen (Beschaffungskosten, Stromverbrauch, Geräuschentwicklung) und einen Schutz gegen unberechtigtes Laden Dritter installieren. Dabei wird der RCD-Schalter keineswegs häufig ausgelöst, sondern nur im Fall eines Stromdiebstahls. Muß doch mal nachlesen, wie häufig RCD-Schalter auslösen dürfen, bevor man sie austauschen muß...


    Nachtrag: Handelsübliche RCD-Schalter sind mit >4000 Schaltspielen spezifiziert.

    Was Du meinst ist Kleinspannung. Bitte ändere den Titel dementsprechend.

    @Bernd: Danke für den Hinweis! Habe geändert...

    Generell sollte m.E. der Begriff „Niederspannung“ in Forum vermieden werden: Er wirkt verniedlichend und ist damit potentiell gefährlich für die (Selbst-)Einschätzung eines Laien. Eine Ausnahme sehe ich nur dann, wenn es um Energieversorgungsnetze geht - wenn Unterscheidungen im Begriffsquadrupel „Niederspannungs-/Mittelspannungs-/Hochspannungs-/Höchstspannungs-Netz“ erforderlich sind.