Na ja, das ist ja nun kein Geheimnis. Habe es ja selbst hier erwähnt:
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RE: (Test-)Firmware 1.0.0 (beta1) für Geräte der 2. Generation wird offiziell bereitgestellt
thgoebel
VPN/Proxy erkannt
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Na ja, das ist ja nun kein Geheimnis. Habe es ja selbst hier erwähnt:
Bei diesem Anschlussschema darf ein Neutralleiter folgenlos angeschlossen werden (das ist nicht bei allen Schemata so!). Ein Reset nach Änderung der Anschlussmethode ist nicht erforderlich. Ansonsten wäre ja die Empfehlung, einen Shelly 1L, der ohne N montiert werden soll, auf der Werkbank MIT N zu konfigurieren, nicht vernünftig umsetzbar.
Unser allseits geschätztes Forenmitglied Volker ( VScheli ) bat mich vor einiger Zeit, einen im Handel befindlichen Bewegungsmelder unter die Lupe zu nehmen und zu prüfen, wie man diesen mit einem Shelly koppeln könnte:
Was mich beim Auspacken störte, ist der Hinweis auf „2-Draht-Technik“: Der BWM wird ohne Neutralleiter angeschlossen. Das wird ohne Grundlastelement nicht funktionieren…
Zerlegt man das Teil, kommen zwei Leiterplatten zum Vorschein:
Das PIR-Modul und…
…das Netzteil mit Triac. Bei letzterem sind nur zwei Dinge interessant: Die Bezeichnung „7133“ rechts unten und die Anschlussbelegung „0“, „minus“ und „plus“ in der Mitte. Den Rest kann man getrost vergessen - ein Triac und zwei Thyristoren bevölkern das Board, mit einer Handvoll „Hühnerfutter“.
Das Bauteil 7133 ist ein LDO-Regler („low drop-in Output“), der 3,3V DC als Versorgungsspannung für das PIR-Modul bereitstellt. Mit dieser Erkenntnis kann man das PIR-Modul zunächst einmal an einem Labornetzteil in Betrieb nehmen: Es hat die sensationelle Stromaufnahme von 150μA @ 3,3V und ist damit wie geschaffen, um aus der 3,3V-Buchse eines GPIO-Port versorgt zu werden. Der Ausgang „O“ hat in Ruhe „low“-Pegel (0V); bei PIR-Erkennung springt der Ausgang auf „high“ (rd. 3V). Ideale Voraussetzungen!
Verbindet man PIR-Modul und GPIO eines Shelly 1 nach folgendem Schema
…funktioniert das Ganze fast sofort. Man muß lediglich das Add-On konfigurieren:
Hier habe ich das Relais des Shelly vom externen Schalter schalten lassen - eine „detached“-Anwendung ist natürlich ebenfalls möglich. In diesem Fall läßt man das Häkchen bei „Flipping the Switch turns Output On/Off“ weg, muß dann jedoch eine „Action“ bei „external Switch“ setzen.
Bei dieser Gelegenheit habe ich den Strom gemessen, der aus dem GPIO-Port fließt, wenn dieser aktiviert wird: 73μA. Das sollte das PIR-Modul allemal vertragen…
Noch ein paar Worte zur elektrischen Sicherheit: Beim originalen BWM liegt das PIR-Modul auf dem gleichen Potential, wie bei der Kopplung mit dem Shelly - nämlich auf dem Potential des Außenleiters („Phase“). Dies hat der Hersteller bei der Konstruktion des UP-Gehäuses berücksichtigt. Der Einbau des Shelly 1 ändert daran nichts wesentliches.
Der Rest ist konstruktive Tätigkeit: Wie läßt sich der Shelly 1 mit dem BWM „verheiraten“?
Das ist mir mehr schlecht, als recht gelungen, wie die nachfolgenden Fotos zeigen. Wer Zugriff auf einen 3D-Drucker und die entsprechenden Tools hat, der wird leicht einen passenden Boden für den BWM fertigen können, der den Shelly schöner beherbergt, als meine Bastelei.
Habe in den Boden des UP-Gehäuses ein „Shelly-förmiges“ Loch geschnitten und den Shelly eingepasst/geklebt:
Leider kommen die Klemmen des Shelly innen zu liegen, weshalb man vor dem Zusammenbau die Anschlusskabel montieren muß. Habe daher eine „pigtail“-Anordnung gewählt.
Am PIR-Modul werden die Verbindungen zum Shelly angelötet und in den GPIO-Port gesteckt. Montiert sieht das Ganze so aus:
Die Bauhöhe „unter Putz“ beträgt 35mm:
Im vorletzten Foto kann man die beiden Einstell-Regler des PIR-Moduls erkennen: Die Ansprechschwelle für die Beleuchtungsstärke und die Zeit der Aktivierung des Ausgangs sind - wie üblich - einstellbar.
Der SW-Eingang ist nicht verwendet worden und steht für den Anschluss eines Schalters/Tasters zur Verfügung. An Stelle eines Shelly 1 läßt sich jeder Shelly verwenden, an den ein Add-On gekoppelt werden kann. Weil jeder Shelly einen GPIO-Port aufweist, ist diese Restriktion eine Frage der Firmware bzw. der WebUI: Es muß die Möglichkeit bestehen, einen externen Schalter zu konfigurieren, sonst kann man den BWM nicht koppeln.
Daher stimmt es natürlich das eine Messung mit Gleichspannung durchaus sinnvoll ist.
Ein Vergleich der Daten wird das zeigen! Du bist herzlich eingeladen!
Habe mir eben die Spezifikation des Keysight 34461A angesehen: Das Teil verarbeitet Ströme mit Crestfaktor bis 10! Es ist damit der Spitzenreiter in einer Ranking-Liste für Multimeter mit hoher Fähigkeit für Crestfaktor behaftete Ströme und Spannungen. Könnte gut sein, daß man mit diesem Gerät auch bei Wechselspannungs-Speisung korrekte Werte misst. Leider teurer als meine Keithleys und Premas…
6,5 Stellen, DMM, „True RMS“.
Auch dieses wird wohl vom Crest-Faktor, der um 10 liegt, getäuscht werden. Daher bestimmen wir seit Ende 2021 die Leistungsaufnahme mit Gleichstromspeisung.
gtrebor steht es frei, es anders zu sehen und eigene Messungen vorzunehmen und die Ergebnisse zu publizieren! Ich erhebe keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit. Und freue mich, wenn es neue Erkenntnisse geben sollte.
Danke für den Versuch der Vermittlung! Da es aber keinen Streit gibt, braucht es IMHO auch keine Versöhnung.
Bin ich aggressiv?
Du hast sicher die Passage in rot gesehen und den ganzen Thread gelesen:
Später wurde die Sache mit dem Crest-Faktor ruchbar:
Mich würde interessieren, wie das professionelle Meßgerät heißt!
Du möchtest, daß ich es Dir suche?
Vielleicht sollte man vor dem Messen noch einmal ordentlich suchen…
Jetzt wird mir‘s fad - ich hör auf…
Du sagst es. Aufwendig wird die Elektromechanik…
Habe natürlich KEIN Add-On. Und „betrügen“ muß man den Shelly pro 3EM nicht: Der merkt nicht, ob da ein Add-On gesteckt oder nicht…
Die Innenschaltung des „Switch-Add-On“ ist damit gut nachvollziehbar. Mit einem Relais, einem Transistor, ein paar Widerständen und einer Diode ist das abgehandelt.
Übrigens ist das mit dem „alten“ Add-On auch möglich: Man muß keines haben, um die Funktionalität nutzen zu können: So habe ich heute den PIR-Teil eines Bewegungsmelders direkt mit dem GPIO-Port eines Shelly 1 gekoppelt. Das PIR-Modul wird über den GPIO-Port gespeist und meldet über „Externen Schalter“. Morgen gibt es dazu einen eigenen Thread…
Bei Betrieb ohne Neutralleiter ist wichtig, daß eine Mindestlast vorhanden ist: 20W sollten es sein. Andernfalls muß ein Bypass installiert werden. Bei Unterschreitung der Mindestlast wird der Shelly 1L ständig neu booten oder garnicht erst hochlaufen. Schreib uns bitte mal, welcher Verbraucher angeschlossen ist!
Ich würde empfehlen, den potentialfreien Kontakt (Klemme 5) zu verwenden.
Klemme 4 ist laut Hinweis im Handbuch mit Elektronik geschaltet, da könnte etwas beschädigt werden. Weil Klemme 5 für Betrieb mit Netzspannung zugelassen ist, könnte sogar auf das Add-On verzichtet und Klemme 5 direkt an SW und L des Shelly plus 1 angeschlossen werden. „Button Type“ muß in dieser Betriebsart auf „detached“ gesetzt werden.
Pins I and O are connected internally with a “dry” contact of Shelly’s relay. Thus, it is quite normal that no voltage can be measured between I and O. You’ll have to connect supply voltage to pin I and the load to pin O. Other end of the load with common/GND.
Ja. Dafür ist das Teil konstruiert worden. Und die verwendeten Relais sehen wirklich vertrauenerweckend aus.
Zum Tear-Down:
Das neue Switch Add-On für den Shelly pro 3EM wird über GPIO0 gesteuert:
Zwischen GND und GPIO0 liegt „Low“-Pegel bei eingeschaltetem Schalter an; in Schalterstellung „aus“ gibt es dort High-Potential (3,3V). Pin ESP_DBG_UART führt übrigens 12V DC für die Relaisspule.
Pin „GND“ der GPIO-Steckerleiste liegt beim Shelly pro 3EM auf dem Potential des Neutralleiters.
Zur Aktivierung des Add-On benötigt man Firmware 1.0-beta3. Zunächst wird das Add-On aktiviert:
Danach ist ein Restart fällig:
Anschließend kann das Add-On konfiguriert werden:
Danach kann es über die WebUI geschaltet werden. Schalten über die App habe ich nicht probiert…