Fortsetzung folgt:
2. Suche nach dem Fehler
Rasch noch einmal ein Foto der sichtbaren Schäden:
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Das Logic Board habe ich eine ganze Weile unter die Lupe genommen. Es zeigte sich nämlich, daß das Netzteil bei allen untersuchten DUO's ohne WLAN-Verbindung bzw. ohne Reset-Möglichkeit nicht betroffen ist! Auch der verschmorte Widerstand ist "unschuldig" - in den meisten Fällen ist er sogar noch funktionsfähig und hat seinen Wert von 1kΩ behalten!
Fehlersuche am Logic Board ist ungefährlich, wenn man es mit 29V DC betreibt. Mit 24V läuft es ebenfalls...
Die Pins des Logic Boards:
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Habe viel Zeit damit vertan, eine Reset-Möglichkeit durch "logisch Low" an einem der GPIO-Pins herbeizuführen. Ohne Erfolg! Auch das Erden von EXT_RSTB brachte nichts - der Shelly wollte keinen AP aufspannen. Nachdenken und lesen hilft häufig: Der WLAN-Transmitter musste wohl seine Arbeit eingestellt haben...
Zum Glück gibt es einen Applikations-Manual von Expressif für den ESP8266, in dem auf eine stabile Gleichspannungsversorgung für die CPU hingewiesen wird: Ströme bis 500mA auf der 3,3V-Schiene werden prognostiziert, weshalb hohe Anforderungen an den Puffer-Kondensator für 3,3V gestellt werden!
Wir sehen den Elko links oben! 220µF/10V. Der Arme ist direkt der Abwärme des Heizwiderstands ausgesetzt. Kein Wunder, daß er schnell ausgetrocknet…
Nach Austausch des Elkos gegen einen Tantal-Elko lief der DUO wieder wie am Schnürchen! Hier das reparierte Logic Board:
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Leider hatte ich keinen passenden Tantal-Elko im Bestand, daher habe ich "nur" 100µF eingelötet. Tut es auch...
3. Abgekürzte Reparatur
Mit etwas Geschick gelingt es, das Logic Board vom Netzteil zu trennen, ohne das NT aus dem Sockel entfernen zu müssen:
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Lötet man zunächst den Widerstand aus, so lassen die beiden Lötpunkte auf dem Logic Board gleichzeitig erhitzen. Es gelingt dann das Logic Board vom Netzteil zu trennen und aus dem Sockel zu ziehen. Danach kann der defekte Elko ausgetauscht werden und Logik Board und LED-Modul zusammen getestet werden. Der 1kΩ-Widerstand wird bei diesem Test nicht benötigt!
4. Oszillogramme des PWM-Signals
Weil es sich anbot, habe ich mal kurz das Oszilloskop angehängt. Mich interessierte die Frequenz des PWM-Signals:
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(Tastverhältnis bei niedrigstem Leuchtpegel: 9%)
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(Tastverhältnis bei halber Leuchtkraft: 50%)
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(Tastverhältnis bei höchstem Leuchtpegel: 90%)
Die PWM-Frequenz: 1kHz!
5. Spekulation über die Funktion des Widerstands
Wozu ist der Widerstand eigentlich da?
(a) Mindestlast für das Netzteil?
(b) Schnelle Entladung für den Puffer-Elko der 29V-Schiene, damit die Reset-Prozedur erfolgreich durchläuft?
(c) Erhöhung des Stromverbrauchs (Lobbyarbeit der Stromerzeuger)?
Natürlich passiert es beim Testen, daß man auch mal vergißt, den Widerstand einzulöten. Und siehe da: Die Mimik funktioniert klaglos! Hypothese (a) scheidet folglich aus...
Die Reset-Prozedur habe ich nach dem Firmware-Update nicht mehr hingekriegt: So weit kann ich nicht zählen!
Danke für eure Aufmerksamkeit!