Die Gelegenhait hat sich geboten...
Zuerst die schlechte Nachricht: Mit einem Shelly 1PM Gen3, bestückt mit einem "Energy Meter"-Chip von Belling (BL0942) wirc NICHT im Nulldurchgang der Spannung ein- oder ausgeschaltet:
Die Meßanordnung ist identisch mit der zu Beginn dieses Threads beschriebenen. Lediglich als Stromsonde wurde eine HAMEG HZO50 genutzt. Die rauscht zwar wesentlich mehr als die Tektronix-Clamp, ist jedoch schneller eingerichtet. Für die Rechner unter uns: Habe den Draht zur 40W-Glübirne 5-mal durch die Öffnung der Zange geführt, um das Rauschen zu verringern...
Zu den Farben muß ich nichts sagen - die Kurven sind (rechts) beschriftet. Man erkennt eine Verzögerungszeit von rd. 37ms, bis das Signal am SW zu einer Schaltaktion führt. Eingeschaltet wird kurz nach dem Maximum der Netzspannung. In mehreren Serien konnte festgestellt werden, daß das Einschalten zufällig an unterschiedlichen Punkten des Netzspannungsverlaufs geschieht.
Beim Ausschalten sieht es ähnliuch aus:
Hier erfolgt das Ausschalten ebenfalls zufällig. Eine Verzögerungszeit von knapp 60ms gegenüber dem Signal an SW tritt auf.
Funktioniert das Schalten im Nulldurchgang überhaupt noch oder ist es bei einem Firmware-Update verloren gegangen? Um dies zu klären habe ich einen Shelly plus 2PM mit ADE7953 in die Testvorrichtung geschnallt:
Hier sehen wir EIN Beispiel des Einschaltvorgangs. Es wird im Nulldurchgang der Spannung eingeschaltet, was einen impulsförmigen Strom verursacht, der über den Dauerstrom hinausreicht. Dies ist dem Kaltwiderstand der Glühbirne geschuldet. Weitere Versuche verliefen gleichartig, lediglich die Flankenlage änderte sich.
Der Ausschaltvorgang findet ebenfalls im Nulldurchgang der Spannung statt.
Fazit: Offenbar ist der Belling-Chip nicht in der Lage, ein adäquates Timing-Signal zu liefern, mit dem das Signal zur Ansteuerung des Relais synchronisiert werden kann. An der Firmware kann es IMHO nicht liegen, denn diese war bei den Versuchsobjekten identisch.