An und für sich eine schöne Idee.
Ist man handwerklich geschickt, kann man aber auch eine neue Unterputzdose in der gewünschten Höhe installieren, ohne dass man später Spuren an der Wand bemerkt.
Zunächst sollte man prüfen, ob es sich um eine Massiv- oder eine Trockenbauwand handelt. Ist sie massiv, dann sollte sie möglichst dick sein, andernfalls landet man auf der anderen Seite
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Hier die nötigen Arbeitsschritte, diese können sich, je nach Wandbauweise unterscheiden, dann schreibe ich es dazu.
Zunächst das Übliche, spannungsfrei schalten, Spannungsfreiheit überprüfen, gegen Wiedereinschalten sichern.
Den oberen Schalter demontieren. Prüfen, ob die Leitung senkrecht von oben kommt. Ist dies der Fall, dann wird es bei einer massiven Wand schwierig, ohne die Leitung zu beschädigen. Es kann dennoch gelingen, evtl. muss aber ein kurzes Stück Leitung ersetzt werden. Handelt es sich um ein Installationsrohr, dann ist es einfacher.
Vorgehensweise: Höhe der neuen Dose bestimmen und mit einer Wasserwage den Mittelpunkt genau senkrecht zum oberen Schalter auf einem Stück festgeklebten Malerkrepp anzeichnen. Bei einer Trockenbauwand kann man hier mit einem kleinen Neodymmagneten in diesem Bereich nach Schrauben suchen. Wird man fündig, kann man evtl. die Höhe etwas korrigieren. Man kann auch die obere Hohlwanddose ausbauen und mit Zollstock oder ähnlichem nach oben stochern, um Hindernisse zu finden. Leider muss man dazu einiges abklemmen, auch fallen die Muttern der Befestigungsschrauben gerne nach hinten in die Wand. Hat man den gewünschten Punkt festgelegt, dann einen Kreis oder ein Quadrat um den Punkt zeichnen, geringfügig größer als der Dosendurchmesser (68mm), aber kleiner als die Rahmenbreite eines Standard-Abdeckrahmens (80mm). Mit einem Cutter hier die Tapete wegschneiden. Dies dient dazu, dass sie beim Bohren nicht ausfranst und Schäden im Sichtbereich entstehen. Wenn die verbleibende Tapete gut auf der Wand haftet, dann kann man sie anschließend zusätzlich mit Malerkrepp schützen. Darauf kann man auch wieder etwas anzeichnen.
Bei einer Trockenbauwand jetzt vorsichtig mit einer Lochsäge (68mm) durchbohren. Nun von der bestehenden Schalterdose ein Stück Kabel nach oben Schieben. Hier kann es hilfreich sein, wenn man zuvor einen starren, dicken Draht vorschiebt, diesen dann oben angelt und ein Stück Schnur oder eine Einzelader als Zugdraht zurück zieht. Kabel ausreichend lang lassen, dann in die obere Dose einführen und diese einsetzen und festschrauben.
Beim Massivmauerwerk läuft es ähnlich, mit einer Bohrkrone ein passendes Loch bohren. Hat man keine Bohrkrone, dann geht es auch mit einem Steinbohrer, dazu Löcher im Kreis bohren, etwas schräg bohren, so dass das Loch nach hinten breiter wird. Eine herkömmliche Unterputzdose präparieren, mit scharfem Seitenschneider die seitlichen Tunnel abschneiden. (Geht auch mit einer kleinen Säge oder der Flex). Wenn die Dose mittig ins Loch passt, dann mit einem langen Steinbohrer durch die vorhandene Schalterdose senkrecht nach oben bohren, Bohrer leicht anwinkeln, so dass das Loch Richtung Mitte der Wand läuft. Den Bohrwinkel dabei so flach wie möglich halten. Bohren, bis man etwa in der Hälfte zwischen alter und neuer Dose angekommen ist. Dann die gleiche Prozedur im neuen Loch wiederholen, diesmal aber nach unten bohren. Hat man alles richtig gemacht, dann begegnen sich die beiden Bohrungen in einem flachen Winkel. Nun einen einzelnen Draht durchfummeln, mit diesem dann das eigentliche Kabel einziehen. Dieses kann man schon oben und unten passend abmanteln, anschließend setzt man dann die obere Dose (eingipsen).
Wenn ein Installationsrohr senkrecht nach oben verläuft: Hier muss das Loch vorsichtig gestemmt werden, im Loch legt man dann das Rohr frei. Vorsichtig aufschneiden, ohne die Drähte zu beschädigen. Drähte dann aus dem oberen Rohrende herausziehen (zuvor unten abklemmen), dann die neue Dose einsetzen und eingipsen. Wenn alles fest ist, können die Drähte entweder wieder mit ein paar zusätzlichen Drähten nach unten geschoben werden, oder man schneidet die benötigten Drähte durch und klemmt sie in der neuen Dose an. Leitungen, die auch unten gebraucht werden, werden dann zusätzlich neu nach unten gelegt.
Läuft eine Leitung nach oben kann diese ebenfalls vorsichtig freigelegt werden, dann kann man äußerst vorsichtig ein paar cm der Ummantelung entfernen und die Adern einzeln aus dem Mantel ziehen (vorher wieder unten abklemmen und am besten gerade abschneiden. Dies erfordert beim ersten Draht etwas Gewalt, darf aber nicht mit scharfkantigem Werkzeug unterstützt werden. Man kann aber mit einem Schraubendrehergriff oder ähnlichem helfen. Hat man die Adern draußen, werden wieder die 2 Schräglöcher gebohrt und ein zuätzliches Stück Leitung eingezogen.
Die letzte Variante ist die schwierigste, generell gilt, alles hier beschriebene sieht zwar so aus, soll aber aber nicht als Anleitung verstanden werden, alles geschieht auf eigene Gefahr. Mein Text ist zwar recht lang geworden, dennoch kann ich nicht alle Eventualitäten voraussehen...
Mein Haus hat keine Trockenbauwände, nur massives Mauerwerk. Obwohl ich beim Bau sehr viele Steckdosen gesetzt habe, fehlen dann doch ein paar, wenn man mal drin wohnt. Mit der oben beschriebenen Methode habe ich daher in der Küche im Fliesenspiegel für zusätzliche Steckdosen gesorgt, weil ich keine herumliegenden Mehrfachsteckdosen mag und sich dort viele Elektrogeräte tummeln.
Neben der Tür zu unserem Schlafzimmer sitzt eine Taster/Steckdosenkombi für den Flur. Das Rohr kommt senkrecht von oben. Dort habe ich, lange vor der Shelly-Zeit einen Taster mit roter Kalotte und superheller LED in Augenhöhe eingesetzt, der mir anzeigt, dass die Garage nicht zu ist. Praktischerweise kann man sie dann auch direkt von dort schließen. Bleibt das rote Licht an, klemmt leider ein Auto oder sonst irgend etwas unter dem Tor
. Scherz beiseite, das Tor fährt von alleine wieder ein Stück auf, wenn ein Hindernis erkannt wird...
Im Keller habe ich so Steckdosen und Netzwerkdosen in Wände mit Rollputz installert. Wie heißt es so schön, wo ein Wille ist, da ist auch ein Gebüsch... (oder so ähnlich
).
Mein Roman ist jetzt fertig, als ich angefangen habe, dachte ich, ich schreibe mal ein paar Sätze, es ist doch etwas mehr geworden.