Messgenauigkeit von Shelly Powermetern (konkret Pro 3EM) verbessern?

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  • Moinsen, ich habe mal eine etwas generelle Frage, die ich schon mangels gemeinsamen Unterforum nicht passend stellen kann (konkret gibt es keine Stelle, die die "Shelly Pro 3EM" unabhängig von ihren Wandlern gemeinsam behandelt).

    Die Kurzform: Gibt es eine Möglichkeit, die Messgenauigkeit der Spannungsmessung durch einen (mehr oder weniger speziellen) Kunstgriff zu verbessern?

    Die Langform:

    Bei der Vorbereitung für eine BKW-Nulleinspeisung habe ich neben dem "120er" nun auch einen mit der kleinen Messbrücke "3CT63". Beide Geräte sind testweise fliegend aufgebaut (auf alle 3 Phasen L1, einen fliegenden Draht nacheinander durch die Stromwandler, eine Steckdose für unterschiedliche Testlasten). Prinzipiell funktioniert alles, die Werte sind plausibel - mir aber zu ungenau, ich bin besseres gewöhnt von diversen eQ3/Homematic-Zwischensteckern, exTuya-Geraffel (nun Tasmota). Eine wirklich genaues AC-Messgerät habe ich nicht, aber das Brymen 789 ist mit 0,5% schon eine Nummer. Zudem ist es sich mit zwei guten Steckdosen-Powermetern und einem Sparstelltrafo einig bis auf 0,2V. Und in meinem gesamten übrigen Zoo von wirklich gut einem Dutzend Messgeräten vom 5-Euro-Chinakracher bis zum 130-DM-Gerät vor 30 Jahren (das Brymen ist schon das Teuerste und Beste von allen) und dem halben Dutzend Messsteckdosen gibt es kein einziges, was davon mehr als 1 Volt abweicht.

    Bezogen auf die Spannung misst der "120er" auf allen drei Phasen einheitlich -0,2 Volt (zuwenig). Das ist schon mal sehr gut.

    Das bis auf die Stromwandler hardwaremäßig identische Gerät "3CT63" misst aber schon +0,9, +0,4 und +0,9 Volt zuviel. Da wurde ganz offensichtlich beim Kalibrieren im Werk schon geschlampt. Die Abweichung entspricht immer noch weniger als 0,5%. Eigentlich ist es mehr ein Schönheitsfehler, und wenn ich die Daten später im Smarthome abgreife, kann ich dort eine rechnereische Korrektur vornehmen und gut. Nur absolut betrachtet ist damit schon mal ein halbes Prozent Genauigkeit bei der Leistungsmessung verschenkt.

    Relativiert sprechen wir von -0,1% Abweichung beim "120er" und +0,4% beim "63er". Das ist eigentlich Meckern auf Höchstniveau, aber es geht besser!

    Die Stromwandler sind das eigentlich größere Problem, aber da kommt die Physik sowieso an die Grenzen - wie bei Strommesszangen macht es mitunter und hier auch einen minimalen Unterschied, ob die Leiter mittig durch die Stromwandler durchschweben oder am Rand anliegen, zumindest meine ich diese Effekte beobachtet zu haben (bei Strommesszangen sind sie aber eher bei DC deutlicher). Das kann erst mal egal sein. Ist das Zeugs einmal an Ort und Stelle, ändert sich da auch nichts mehr. Und wenn man das Haus nach dem Einbau eh einmal stromlos hat, kann man mit einem guten Vergleichs-Powermeter für möglichst ohmsche Lasten verschiedener Größenordnung (Glühlampen von Kühlschrank bis Baustrahler etwa) schon recht gut die reale Abweichung ausmetern (ich habe das mal vor vielen Jahren hier mit dem Ferraris-Stromzähler gemacht mit einer Abweichung im unteren einstelligen Bereich zu meinen Gunsten, mit Lasten von 2 bis 2000 Watt).

    Die Leistungsanzeigen mit einer 150-W-Glühlampe (gemessen mit im Schnitt 156,2 Watt bei 230,0+- 0,2Volt) schwanken von 155,1 bis 157,5 W, das sind Abweichungen von +0,83% bis -0,7%. Auch das müsste aber noch besser gehen.

    Wenn es jetzt eine Möglichkeit gäbe, die Shellys mit Korrekturfaktoren diesbezüglich "abzugleichen", wäre das toll. Bei Tasmota sind solche Mechanismen eingebaut und über die Kommandozeile kinderleicht umzusetzen. Haben die Shellys was vergleichbares zu bieten? Die Möglichkeiten der wechselseitigen Stromkalibrierung neuer Sensoren über die Weboberfläche/App ist bekannt. Leider ist es mir damit auch nicht gelungen, die unterschiedlichen Stromanzeigen "wegzukalibrieren" (mit Mindestlast natürlich). Es ist ja schön, dass es diese Möglichkeit gibt, aber wenn man eben noch genauere Messmethoden im Haus hat, wäre das schon was. Oder man nutzt für den Shelly als Referenz gleich den kommenden digitalen Zähler - der dürfte frisch ab Werk vermutlich genauer sein als meine Mittel hier hergeben.

    Nochmal: Die Specs sind das Eine. Aber bisher haben mich alle neueren Geräte mit einer Genauigkeit überrascht, die um eine Größenordnung besser ist. Nur nicht der Shelly.

  • Da du die Nulleinspeisung vermutlich mit einem Übergeordnetem System realisierst, kannst du doch Korrekturfaktoren dort einbauen, oder?

    Davon Mal abgesehen sind Shelly, aufgrund der Preisgestaltung, eindeutig Consumer Geräte und nicht mit Präzisionsinstrumenten für den gewerblichen Einsatz zu vergleichen, die auch preislich in einer anderen Liga spielen.

    Siehe Rohde und Schwarz.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalopod (28. Dezember 2025 um 18:05)

  • Ne, das ist ein fixfertiger Speicher, der die Shellys einfach auslesen kann. Deswegen kann ich den Shelly auch nicht auf Tasmota flashen z.B. Die Einspeiseregelung ist am Ende kein Problem, weil sie gegen den Shelly regelt, dessen Messfehler gegen Null ja sowieso immer kleiner wird. Das ist auch auch alles gar nicht mein Thema.

    Ich möchte die Messgenauigkeit des Shellys an sich optimieren, damit man quasi einen einfachen verlässlichen und genauen Zweitzähler mit App-Anbindung hat.

  • Ach, das waren schon mal feine Blicke über den Tellerrand. Also mit Tasmota auf dem Shelly von hinten durch die Brust ins Auge zum Shelly-Protokoll zurück. :-)
    Zumindest die Frage nach der Kalibrierung des Shelly dem Smartmeter des Energieversorgers folgend hat sich dann eigentlich erledigt: Sobald man einen passenden Lesekopf an das Smartmeter pappt, könnte der Shelly gleich ganz ersetzt bzw. dann zur Überwachung anderer Dinge im Haus benutzt werden.

    Am Shelly im Originalzustand gibt es dann aber erstmal keine bekannten "Schräubchen"?

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